{"id":782,"date":"2021-05-19T22:48:52","date_gmt":"2021-05-19T20:48:52","guid":{"rendered":"http:\/\/www.naturkindergarten-satrup.de\/?page_id=782"},"modified":"2022-10-25T16:34:52","modified_gmt":"2022-10-25T14:34:52","slug":"berichte-2021","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/www.naturkindergarten-satrup.de\/berichte-2021\/","title":{"rendered":"Berichte"},"content":{"rendered":"\n
Mittelangeln, Bauernhof Esperm\u00fcller, kurz vor 8.30 Uhr. 18 Kinder stehen zu zweit in einer Reihe hintereinander und warten auf den Startschuss. Unsere Hunde Juli und Cooper (und manchmal auch Wickie) schnuffeln nebenbei. Wir \u00fcben jeden Tag achtsam und aufmerksam bis zum ersten Warteplatz zu kommen, damit wir an unseren \u201eDorftagen\u201c auch sicher unterwegs sind. Zudem ist es ein sch\u00f6nes Ritual, sich auf die Gruppe und den Tag einzulassen, kurz runter- bzw. anzukommen. In der ersten Zeit begleiten uns noch 1-2 M\u00fctter oder V\u00e4ter. Unsere Eingew\u00f6hnung gestalten wir ganz individuell-je nachdem wie das Kind es braucht. Getreu dem Motto: Soviel wie n\u00f6tig aber so wenig wie m\u00f6glich sind wir dieses Jahr schon nach einer Woche ohne Eltern! Nachdem alle Rucks\u00e4cke an ihren Haken h\u00e4ngen, machen wir einen Morgenkreis. Wir z\u00e4hlen die Kinder, gucken wer fehlt, singen ein Lied, philosophieren \u00fcbers Wetter, schicken die Post rum, machen eine Mikrofonrunde, wecken alle K\u00f6rperteile auf- ganz egal was auch immer-wir sind zusammen und mit der ganzen Aufmerksamkeit bei uns. Jede\/r wird gesehen, wahrgenommen und wir beginnen das Abenteuer Kindergarten gemeinsam als Gruppe. Die ersten Tage, manchmal auch Wochen bleiben wir erstmal auf der Wiese. Einige Kinder haben direkt einen Plan, arbeiten in der Sandkiste, machen die Froschwanne fertig, bauen eine Seilbahn, matschen mit Lehm oder verziehen sich mit Freund\/in in eine Ecke. Andere Kinder beobachten. Manchmal tats\u00e4chlich eine ganz sch\u00f6n lange Zeit. Eine wertvolle Zeit! Wir lassen sie gucken. Dieses \u201est\u00e4ndig etwas tun m\u00fcssen weil einem doch sonst langweilig ist\u201c ist Erwachsenen-Denke. Den Kindern ist nicht langweilig wenn sie beobachten. Sie lernen, sch\u00e4tzen ab, gewinnen Sicherheit, kriegen einen \u00dcberblick und ahmen nach. Gegen 10 Uhr holen wir unsere Rucks\u00e4cke, die Gro\u00dfen helfen den Kleinen (manchmal auch umgekehrt), wir machen gemeinsam einen Fr\u00fchst\u00fccksspruch und dann essen wir alle zusammen. Wenn alle fertig sind und die Wiese aufger\u00e4umt ist, gehen wir in den Wald. Anfangs meistens auf die n\u00e4her gelegenen Pl\u00e4tze rechts und links vom Hauptweg, denn auch das gehen muss erst gelernt werden. Querwaldein \u00fcber St\u00f6cke, Steine, Baumwurzeln und Brombeerranken ist mit dem laufen auf dem B\u00fcrgersteig nicht zu vergleichen. St\u00fcck f\u00fcr St\u00fcck bauen wir die Wege und Pl\u00e4tze aus, sodass wir mit Beginn der kalten Jahreszeit so gut trainiert sind, das wir auch die Trollbr\u00fccke oder den Eichh\u00f6rnchenplatz besuchen k\u00f6nnen. Im Wald werden \u00c4ste von A nach B transportiert, Br\u00fccken gebaut, Spuren verfolgt, Pferdchen gespielt, K\u00e4fer und Fr\u00f6sche beobachtet, Mandalas gelegt oder auch einfach mal nur so dagesessen bevor es zur\u00fcck auf die Wiese geht. Hier gibt es noch einen Abschlusskreis, manchmal ein Buch oder eine Geschichte, ein Lied oder Fingerspiel, und manchmal auch eine Mikrofonrunde was an diesem Tag besonders sch\u00f6n oder sogar auch bl\u00f6d war. Und auch hier kommt es nicht darauf an, was gemacht wird, sondern das wir uns sehen, ernstnehmen, anh\u00f6ren und wertsch\u00e4tzen. Nach 4 Stunden in der Natur- in der alles intensiver und ungefiltert ist, werden die Kinder um 12.30 Uhr wieder beim Bauernhof abgeholt. Qualit\u00e4t statt Quantit\u00e4t- wir wissen das es echter Luxus ist, sowohl f\u00fcr die Kinder als auch f\u00fcr uns- und daf\u00fcr sind wir unfassbar dankbar!<\/p>\n\n\n\n