September
margin:10px; Mittelangeln, Bauernhof Espermüller, kurz vor 8.30 Uhr. 18 Kinder stehen zu zweit in einer Reihe hintereinander und warten auf den Startschuss. Unsere Hunde Juli und Cooper (und manchmal auch Wickie) schnuffeln nebenbei. Wir üben jeden Tag achtsam und aufmerksam bis zum ersten Warteplatz zu kommen, damit wir an unseren „Dorftagen“ auch sicher unterwegs sind. Zudem ist es ein schönes Ritual, sich auf die Gruppe und den Tag einzulassen, kurz runter- bzw. anzukommen. In der ersten Zeit begleiten uns noch 1-2 Mütter oder Väter. Unsere Eingewöhnung gestalten wir ganz individuell-je nachdem wie das Kind es braucht. Getreu dem Motto: Soviel wie nötig aber so wenig wie möglich sind wir dieses Jahr schon nach einer Woche ohne Eltern! Nachdem alle Rucksäcke an ihren Haken hängen, machen wir einen Morgenkreis. Wir zählen die Kinder, gucken wer fehlt, singen ein Lied, philosophieren übers Wetter, schicken die Post rum, machen eine Mikrofonrunde, wecken alle Körperteile auf- ganz egal was auch immer-wir sind zusammen und mit der ganzen Aufmerksamkeit bei uns. Jede/r wird gesehen, wahrgenommen und wir beginnen das Abenteuer Kindergarten gemeinsam als Gruppe. Die ersten Tage, manchmal auch Wochen bleiben wir erstmal auf der Wiese. Einige Kinder haben direkt einen Plan, arbeiten in der Sandkiste, machen die Froschwanne fertig, bauen eine Seilbahn, matschen mit Lehm oder verziehen sich mit Freund/in in eine Ecke. Andere Kinder beobachten. Manchmal tatsächlich eine ganz schön lange Zeit. Eine wertvolle Zeit! Wir lassen sie gucken. Dieses „ständig etwas tun müssen weil einem doch sonst langweilig ist“ ist Erwachsenen-Denke. Den Kindern ist nicht langweilig wenn sie beobachten. Sie lernen, schätzen ab, gewinnen Sicherheit, kriegen einen Überblick und ahmen nach. Gegen 10 Uhr holen wir unsere Rucksäcke, die Großen helfen den Kleinen (manchmal auch umgekehrt), wir machen gemeinsam einen Frühstücksspruch und dann essen wir alle zusammen. Wenn alle fertig sind und die Wiese aufgeräumt ist, gehen wir in den Wald. Anfangs meistens auf die näher gelegenen Plätze rechts und links vom Hauptweg, denn auch das gehen muss erst gelernt werden. Querwaldein über Stöcke, Steine, Baumwurzeln und Brombeerranken ist mit dem laufen auf dem Bürgersteig nicht zu vergleichen. Stück für Stück bauen wir die Wege und Plätze aus, sodass wir mit Beginn der kalten Jahreszeit so gut trainiert sind, das wir auch die Trollbrücke oder den Eichhörnchenplatz besuchen können. Im Wald werden Äste von A nach B transportiert, Brücken gebaut, Spuren verfolgt, Pferdchen gespielt, Käfer und Frösche beobachtet, Mandalas gelegt oder auch einfach mal nur so dagesessen bevor es zurück auf die Wiese geht. Hier gibt es noch einen Abschlusskreis, manchmal ein Buch oder eine Geschichte, ein Lied oder Fingerspiel, und manchmal auch eine Mikrofonrunde was an diesem Tag besonders schön oder sogar auch blöd war. Und auch hier kommt es nicht darauf an, was gemacht wird, sondern das wir uns sehen, ernstnehmen, anhören und wertschätzen. Nach 4 Stunden in der Natur- in der alles intensiver und ungefiltert ist, werden die Kinder um 12.30 Uhr wieder beim Bauernhof abgeholt. Qualität statt Quantität- wir wissen das es echter Luxus ist, sowohl für die Kinder als auch für uns- und dafür sind wir unfassbar dankbar!

} Liebe Grüße, Nicole Wedell
August
h1 Herzlich willkommen Mats, Bo, Tyge, Gustav und Jorik!
Ihr kommt mit neuen Gesichtern, mit neuen Geschichten, mit neuen
Lebensgeistern, mit neuen Energien und neuen Ideen. Wir freuen uns auf
unsere neuen Zwerge in unserer Waldfamilie! Ja, es geht wieder los. Wir
starten in ein neues Kindergartenjahr. Da wir nur einmal im Jahr Kinder
aufnehmen, heißt es im Sommer Neustart für alle. Das gilt für unsere Neuen, die den Kindergarten kennenlernen, aber auch für alle anderen, die jetzt zu Schulis und Mittleren „aufsteigen“. Wir werden eine Zeit lang benötigen, um uns einzugewöhnen, uns kennenzulernen und die neuen
Positionen zu füllen. Da unser Konzept es so vorsieht, dass wir ein ganzes Jahr Zeit haben diese elementaren Dinge zu festigen, brauchen wir kein Programm vorlegen, sondern lassen es auf uns zukommen. Denn eine Erkenntnis hat sich in all den Kiga-Jahren ergeben: „Nichts ist wie man immer meint, es kommt meistens anders und immer wieder überraschend
schön.“ Wir müssen also zunächst schauen, was für ein „Material“ wir haben, um zu sehen, wie wir am besten vorgehen können, um allen Kindern genügend Rüstmaterial für die Schule mitzugeben (s. den Julibericht ;). Manche werden vielleicht sagen, was soll das, die sind doch so klein. Die verstehen das doch gar nicht.
Da ist unser Ansatz! Es geht über das Gefühl. Den Kindern Sicherheit geben,
gewürzt mit genügend Anspruch und sie als Person zu sehen, ist unsere
Aufgabe. Es kommt nicht darauf an alle Bäume und Blumen zu benennen,
sondern sie zu schützen. Ein Gefühl dafür zu entwickeln, dass wir alle, egal
ob groß oder klein, helfen können, die Natur, andere Menschen und vor
allen Dingen, uns selbst zu schützen. Das kann ich aber nur lernen, wenn
ich selbst gesehen und geschätzt werde. Nicht nur von uns Erzieherinnen,
sondern auch von den anderen Kindern. Wir sehen unter anderem unsere
Aufgabe darin, dass nicht wir „Großen“ der Dreh- und Angelpunkt sind,
sondern das die Kinder sich untereinander sehen und schätzen lernen.
Sie können sich nicht alle lieben, sollen sie auch nicht, aber gegenseitige
Wertschätzung und anderen etwas gönnen, ist die hohe Kunst des Miteinanders. Das geht natürlich nur, wenn ich mich selbst „lieben“ kann. Da werden viele sagen: „Hört sich gut an. Wie soll das gehen? Damit können bereits viele Erwachsene nichts anfangen.“ Ich muss
mich selbst kennen lernen, um mich so gut zu finden wie ich eben bin. Erst dann kann ich andere sehen und unterstützen. Dafür steht unser Kindergarten. Zusammen mit den Eltern und allen anderen, die
uns helfen versuchen wir jedem Kind den Rücken zu stärken. „Es bedarf immer eines ganzen Dorfes, um ein Kind zu erziehen.“
Willkommen zu sein ist keine Selbstverständlichkeit (s. unsere Gesellschaft…).
Wir möchten unsere Kinder gerne willkommen heißen und bieten ihnen
klare Regeln und ein großes Herz an. Das sind Rahmenbedingungen, die
Sicherheit bedeuten. So kann jeder seine eigenen Stärken und Schwächen
kennenlernen. Dazu müssen wir die Kinder in ihren Rechten ernst nehmen,
sie aber nicht alle gleich machen und schon gar nicht mit Entscheidungen
belasten, die Erwachsene zu tragen haben. Kind sein zu dürfen, ist etwas
Wunderbares! Wir heißen unsere neuen Waldzwerge mit ihren Familien,
so wie sie sind, herzlich willkommen und hoffen auf einen schönen und
sonnigen Start. Liebe Waldgrüße, Sissel Nielsen
Juli
{ Der Countdown läuft…Noch 4 Tage Kindergarten und dann heißt es wieder Abschied nehmen. Beim Zusammenstellen der Abschieds-Foto-Alben wird mir doch ein wenig wehmütig um`s Herz. Ich sehe Euch vor mir, Alanna, Aleksej, Tomke und Wigo-wie ihr vor 3 Jahren-irgendwie noch winzig klein und unbeschrieben zu uns in den Kindergarten gekommen seid. Und heute? Richtige Persönlichkeiten seid ihr! Mit einer unfassbaren Entwicklung, ganz unterschiedlichen Stärken und sehr speziellen Eigenarten. Alanna: Du hast ein Riesenherz für Tiere. Nicht nur für die süßen, kuscheligen – selbst eine Nachtschnecke oder einen Regenwurm verzaubert Dich. Stundenlang kannst Du Frösche fangen, Schmetterlinge beobachten oder für Juli und Cooper den Ball werfen. Aleksej: Du bist unser Allrounder. Du kannst mit allem und jedem spielen, magst Aktion genauso wie Entspannung. Du bastelst, baust und spielst mit großer Begeisterung und viel Fantasie und fast täglich nimmst Du Deko aus dem Wald mit nach Hause. Tomke: Du bist unser Arbeiter. Unermüdlich kannst Du den ganzen Tag Holz sägen, bearbeiten, von A nach B transportieren, Unkraut jäten, Regale bauen, Baustellen leiten, Seilkonstruktionen bauen, die komplette Sandkiste auf links drehen, Werkzeuge erklären und benutzen…immer in Action! Wigo: Du bist unser Abenteurer. Starwars ganz oben, gefolgt von Ninjago, Drachen, Dinosauriern, Reptilien und Skorpionen. Fremde Welten sind Dein Ding. Zu allem hast Du eine logische Erklärung oder eine Geschichte parat. Wenn’s nach Dir ginge, könntest Du den ganzen Tag in Raumschiffen, U-Booten, Raketen etc. in fremde Sphären reisen…Wir sind uns im Laufe der Zeit so vertraut geworden, haben gemeinsame Abenteuer erlebt, die Sonne genossen, im Schnee gespielt, gesungen, gelacht geweint, entdeckt, gelebt…Wir haben Ausflüge unternommen, Euch zu Hause besucht, haben gemeinsam auf der Wiese gezeltet…-wir hatten eine richtig gute Zeit miteinander!!!Jetzt seid ihr reif für den nächsten Schritt, die Schule wartet auf Euch und ihr habt das nötige Rüstzeug im Gepäck. Ihr wisst, wer ihr seid, was ihr könnt und wo ihr noch Hilfe braucht. Damit seid ihr vielen Großen einen Schritt voraus. Danke für Euer grenzenloses Vertrauen, für Eure tollen Ideen, Eure Geschichten und das ihr so seid wie ihr seid- nämlich einfach super! Danke auch an Euch, liebe Schuli Eltern. Ihr habt Euren Kindern ein stabiles Fundament geschenkt, in Matschzeiten erstaunliches Durchhaltevermögen gezeigt, alle spontanen teils auch verrückten Ideen des Kindergartens mitgetragen und konntet mit unseren offenen, ehrlichen und manchmal auch etwas direkten Umgang gut umgehen. DANKE!

font-size: 150px; Liebe Schulis, wir wünschen euch von ganzem Herzen einen guten Start in die Schulzeit und freuen uns sehr, wenn ihr uns in den Ferien besuchen kommtJ Fühlt Euch ganz dollgedrückt! Allen anderen kleinen und großen Waldis wünschen wir erholsame, schöne Ferien!!!
margin: 100px 0 0 0; Herzliche Grüße, Nicole Wedell
April
„Herzensbildung“,
so hieß meine Fortbildung Anfang des Monats. Ein sehr ansprechender Titel wie ich finde. Die Referentin war Frau Charmaine Liebertz- Erziehungswissenschaftlerin, Lehrerin, Institutionsleitung von der Gesellschaft für ganzheitliches Lernen e.V. und mehrfache erfolgreiche Buchautorin mit sehr spannender Vita. Die Quintessenz dieses Seminares kann ich gar nicht auf „den Punkt bringen“. Frau Liebertz hat in wenigen Stunden mit uns eine Reise durch das menschliche Gehirn unternommen, Fakten zur emotionalen Situation der „Neuen Kindheit“ präsentiert, einen Exkurs in die Kultur-und Medizingeschichte gemacht und abschließend die fünf Bausteine der emotionalen Intelligenz (basierend auf der Theorie des Psychologen Daniel Goleman) erläutert. Wen das jetzt tiefer interessiert dem empfehle ich ihr Buch „Das Schatzbuch der Herzensbildung“. Unterm Strich fühle ich mich in meiner Arbeit, mit unserem Konzept und mit unserem Leitbild vom Kind wieder einmal mehr bestätigt und bestärkt- es ist einfach der Beste Arbeitsplatz!Bei uns im Kindergarten dürfen und sollten wir genau so weiter machen wie bisherJ Nährboden für die Herzensbildung ist, den Kindern alles bereitzustellen, was sie für ihre Entwicklung brauchen. Wie ein Gärtner, der seine Tomaten pflegt, gießt, auf genügend Sonne hofft und auf die reiche Ernte wartet. Es kann nichts schiefgehen solange wir nicht davon träumen, dass aus den Tomaten Gurken werden…Aus Herzenswärme, klaren Regeln und genügend Spielraum erwächst alles Weitere. Wer in der Lage ist, mit dem Herzen zu sehen, das Verhalten anderer zu verstehen und damit umzugehen, trägt zu einem friedvollen und verantwortungsbewussten Zusammenleben in der Gesellschaft bei. Kinder(und Jugendliche) mit hoher emotionaler Intelligenz verfügen über Problemlösestrategien, ein gesundes Selbstwertgefühl und kennen Alternativen zu Drogen und Gewalt. Grundlage hierfür ist die Möglichkeit, die eigenen Gefühle erstmal kennen zu lernen, wahrzunehmen und zu benennen. Danach erst kann ich mit diesen Gefühlen umgehen, also Wut, Angst oder Trauer überwinden. Im nächsten Schritt geht es darum, die wahrgenommenen Gefühle zu kontrollieren (Impulskontrolle-ich will aber jetzt sofort…) oder zielgerichtet einzusetzen. Es folgt die Empathie, also die Fähigkeit mich in andere hineinzuversetzen. Diese vier Bausteine bilden dann das Fundament für echte Beziehungen und Freundschaften. Alles zusammengenommen befähigt, das Leben sozial kompetent zu gestalten. Das emotionale Einmaleins ist komplexer als das mathematische! Ist uns emotionale Intelligenz in die Wiege gelegt? Oder erlernt man sie so nebenbei-ganz automatisch? Jedes Kind kommt mit einer Schatztruhe auf die Welt, gefüllt mit seiner ganz eigenen, unverwechselbaren emotionalen Anlage (seinem Temperament z.B.). Die nachhaltigen Erfahrungen und Erlebnisse aus Erziehung und Umwelt füllen, prägen und beeinflussen diese und es liegt an uns, diese Schätze zum Leuchten zu bringen, also den Reifungsprozess liebevoll zu begleiten. Was für eine ehrenvolle Aufgabe!!!Wir sollten uns dieser Verantwortung bewusst sein und unseren Kindern (und Jugendlichen) nicht nur Wissen, sondern vor allem unverzichtbare Werte wie Mitgefühl, Verständnis, die Fähigkeit zu verzeihen und ein Gefühl für grundlegende menschliche Qualitäten vermitteln. Ich denke es war nie so wichtig wie jetzt!!! Morgen dürfen wir-nach 10 langen Wochen nur Notbetreuung- endlich wieder als komplette Gruppe starten. Ich freue mich von Herzen

} „Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten“ (Jean Paul)
Liebe Grüße, Nicole Wedell
März
h2 Lach doch mal…
{ Lachen entspannt, es schützt das Herz, pumpt drei-viermal so viel Sauerstoff ins Blut, der Stoffwechsel wird angeregt, ebenso das Immunsystem. Glückshormone (Endorphine) werden freigesetzt, Stresshormone (Adrenalin) werden unterdrückt, Muskeln werden trainiert (rund 300 Stück, davon alleine 17 Gesichtsmuskeln), Lachen ist ein echter Gesundbrunnen und macht das Leben leichter. Zudem wirkt es äußerst sympathisch, ansteckend und befreiendJ. Laut einer Studie lächeln Kinder im Durchschnitt etwa 400-mal pro Tag, Erwachsene hingegen nur ca. 15-mal…Natürlich haben wir heute mehr Probleme und Sorgen als früher, aber es bedeutet doch nicht zwangsläufig, sich deswegen über die kleinen, schönen Dinge im Leben weniger zu freuen! Auch Kinder laufen nicht dauergrinsend durch die Welt- sie weinen, streiten, schimpfen, sind traurig oder besorgt und trotzdem schaffen sie es, sich so viel häufiger über süße Tiere, über Missgeschicke, komische Grimassen, lustige Wörter oder einfach nur so zu freuen. …Wenn mir jetzt aber gar nicht nach Lachen zu Mute ist? Und ist es überhaupt in Ordnung, in „dieser schwierigen Zeit“ zu lachen? Wo doch viele Mitmenschen „am Limit“ sind? Um ihre Existenz bangen oder bereits pleite sind? Krank? Einsam? Unsicherheit macht sich breit. Die Natur handhabt es mit einen kontinuierlichem Wechsel zwischen zwei Polen: Auf Ebbe folgt Flut, auf Tag folgt Nacht, auf Einatmung folgt Ausatmung…. Wir brauchen das Lachen als emotionalen AusgleichJ- dies gilt natürlich auch ganz besonders in einer Krise. Über das Lachen lassen wir Druck ab, es tröstet, lenkt ab und solidarisiert. Und das Beste daran: Es kostet nix, man braucht nix, und es ist ganz einfach. Falls wir denken, keinen „echten“ Grund zum Lachen zu haben, dann tun wir halt so, als ob…Der Körper kann nicht unterscheiden ob es ein echtes Lachen oder ein bewusst hervorgerufenes Lachen ist. Beides hat eine heilsame Wirkung. Das Ganze hat sogar einen Namen- Facial Feedback. Gesichtsmimik und Gehirnaktivität beeinflussen sich wechselseitig. Ich lächle und mein Gehirn denkt, es gibt Grund zur FreudeJ. Probiert es einfach mal aus. Lächelt. Nicht zu zaghaft. Mind. 2 Minuten lang solltet ihr die Muskeln im Gesicht spüren- so wie bei einem echten Lächeln. Ihr dürft auch gerne in den Spiegel dabei schauen. Durch diesen kleinen Trick verschaffen wir uns und unseren Mitmenschen ein gutes GefühlJ. Mit ein bisschen Training reichen dann bald fröhliche Gedanken und wir lächeln. Und wem das noch nicht reicht und wer auch über Comedy oder Witze nicht lachen kann, möchte es vielleicht mal mit Lachtraining oder Lach Yoga versuchen…Unter Umständen reicht es auch schon aus, sich einfach einmal bewusst zu werden, welche Probleme wir gerade NICHT haben…Jetzt wo ich das schreibe, wird mir wieder einmal mehr klar, den besten Job der Welt zu haben. Hier lächle und lache ich ganz automatischJ. Die Kinder sind einfach großartig und wir sollten unbedingt von und mit ihnen lernen. Mit Leichtigkeit, das Leben nicht ganz so ernst nehmen, Kleinigkeiten wahrnehmen und sich darüber freuen, es zählt jetzt – nicht was war und nicht was kommt. Ein Vormittag mit ihnen bietet ausreichend Gelegenheiten zu schmunzeln, zu lächeln, zu gackern und herzhaft zu lachenJ. Wie Buddha schon sagte:“ Lächle und die Welt verändert sich!“

text-transform:uppercase; Liebe Grüße mit den besten Wünschen und einem Lächeln,
} Nicole Wedell
Jahresrückblick 2020
Alle Jahre wieder-meist zum Jahresende- ist es an der Zeit, zurückzublicken. Wie ist es gelaufen? Gab es besondere Highlights? Änderungen? Gab es ein Jahresthema? Ziele erreicht? Dieses Jahr erscheint es mir irgendwie „schwierig“. 2020 in Worte zu fassen ist pikant-ich werde es trotzdem versuchen. Es beginnt ganz harmlos. Der Januar bringt uns (wie immer) nach der aufregenden und aktionsreichen Advents u. Weihnachtszeit auf ganz natürliche Weise wieder runter. Alles ist auf null gestellt. Die Natur ist weitestgehend in Winterruhe, die Wasserbahn und der Sand sind eingefroren-alles ist auf das Minimum reduziert. Besinnliche Zeit. Im Februar steht dann für einen Moment die Welt still, als Jes-Oke Espermüller so unerwartet und plötzlich verstirbt. Unser täglicher Start-und Endpunkt, unsere Basis überschattet von Trauer und schmerzlicher Hilflosigkeit. Im März sorgt Corona für einen „Lock down“ und hat alles einmal heftig durcheinander gebracht. Eine völlig neue, irgendwie unwirkliche Zeit bricht an und macht uns deutlich, wie wenig Einfluss wir eigentlich auf das „große Ganze“ haben…Wie alle anderen Kitas müssen auch wir schließen. Unsere digitale Plattform wird kurzerhand zur täglichen Kontaktbörse. Es gibt wöchentliche Aufgaben, die wir zwar nicht zeitgleich aber dennoch irgendwie gemeinsam bewältigen, kleine Videos, Bilder und Sprachnachrichten bereichern unseren Alltag, Botschaften werden auf der Wiese oder im Wald hinterlassen…Dadurch und natürlich durch die tiefe Bindung und das Vertrauen im Vorfeld, geht es nach 9 langen Wochen – ohne jegliche Berührungsangst- „einfach“ weiter. Einige traditionelle Termine wie z.B. die Schulbesuchstage, das Vater-Kind-zelten, der Oma/Opa-Tag oder die Strandwoche finden leider nicht statt, andere Events wie z. B. die Schulifahrt passen wir einfach Corona-Konform an (statt Übernachtung auf einem Ferienbauernhof-zelten auf der KiGa-Wiese). Ein Open-air Konzert auf unserer Wiese ist der kulturelle Höhepunkt. Der Rausschmiss Ende Juni schließt das Kindergartenjahr 2019/2020 ab. Im August nehmen wir (ohne großen Abschiedsschmerz und endlos-Eingewöhnung) 6 Neue Kinder auf. Wir lassen uns die nötige Zeit zum Kennenlernen, zum Ankommen, zum Platz finden. Diesen wichtigen Gruppenfindungsprozess künstlich zu beschleunigen macht nachhaltig keinen Sinn. Marmelade kochen, Ernte-Dank-Frühstück, Arbeitseinsatz auf der Wiese- alles findet-in etwas abgespeckter Form- statt. Und auch das Laterne laufen lassen wir uns nicht nehmen- erstmalig ohne Eltern. Denn „nur“ weil sie nicht mit „dürfen“, müssen doch nicht zwangsläufig auch die Kinder darauf verzichten…Wir genießen und wertschätzen einmal mehr, den besten Arbeitsplatz der Welt zu haben. Wir sind draußen, wir sind klein- viele Auflagen, Einschränkungen und Hygienebestimmungen etc. können wir relativ einfach umsetzen. Unterm Strich kann ich sagen, dass wir in unserem „Bullerbü- Kindergarten“ (auch in dieser Ausnahmesituation) alles haben, was klein und groß zum glücklich sein braucht. Aber wir sind ja nicht alleine auf dieser Welt und es gibt noch ein Leben nach dem Kindergarten und da sieht es teilweise echt düster aus. Social media ist überfüllt mit Anfeindungen, Denunzierungen, es tun sich regelrechte Fronten auf. Aber auch im „realen Leben“ schreitet diese Spaltung kontinuierlich voran…Schwarz gegen weiß, gut gegen böse, Befürworter gegen Gegner und die Grauzone schwimmt irgendwo mittendrin und hofft, dass es bald ein Ende hat(wird aber angefeindet, weil sie sich nicht klar positioniert)… Wer glaubt, die Kinder seien noch zu klein und würden von all diesem Wahnsinn nichts mitbekommen, der irrt. Sie sind wahre Meister im Atmosphäre spüren! Sie fühlen die Sorgen und Ängste, den Zorn und den Ärger, die Unsicherheit. Jetzt kommt es vor allem auf die innere Haltung an. Wir alle sind überfordert mit dieser Situation, haben Ängste, Nöte, sind wütend, entsetzt oder was auch immer. Aber welchen Empfindungen wir Raum geben, ist unsere eigene Entscheidung. Wenn ich selbst vor Sorge umkomme oder vor lauter Frust und Hass nur noch rebellieren möchte, wenn ich in Selbstmitleid versinke oder vor Zynismus koche, dann bin ich kein verlässlicher Partner mehr für die Kinder. Für sie ist jetzt das wichtigste, eine positive, zuversichtliche Grundstimmung zu spüren. Ideen erlauben, dass es irgendwie weitergeht. Anders halt. Das es immer einen Weg gibt. Das Krisen im Leben dazugehören, das auf Regen Sonne folgt…wie auch immer…die Hoffnung stirbt zuletzt. 2020 hinterlässt viele Fragezeichen, einen faden Beigeschmack und berechtigte Sorge, was es-speziell bei den Kindern-langfristig für Spuren hinterlässt. Für das neue Jahr wünsche ich uns allen das, was wir brauchen, was auch immer das ist… Seid nett zueinander

Mit den besten Wünschen und herzlichen Waldgrüßen, Nicole Wedell
„Obermutig“ vs.“ Übermütig“
Eigentlich ist die Grenze zwischen „Mut“ und „Übermut“ klar definiert. Im Alltag verwischt sie allerdings häufig und allzu oft liegt sie auch im Auge des Betrachters. Für den einen sind die Kinder (oder wir, die es zulassen) mutig, für den anderen absolut übermütig… Mut bedeutet, dass man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen. Übermut ist hingegen oft genährt von Selbstüberschätzung und hat etwas mit „Leichtfertigkeit“ zu tun. Auch bei uns im Kindergarten haben wir zunehmend mit diesem Spagat zu tun. Woran liegt es? Heutzutage sind viele Kinder nicht mehr „Mitglied“ einer Familie sondern der“ Mittelpunkt“. Liebe und Fürsorge ist die Basis einer guten Erziehung. Das Leben besteht aber aus einem Wechselspiel zwischen Bindung und Autonomie. Letztere kommt leider häufig zu kurz, Jedes Jahr aufs Neue kommen z.B. Kinder mit der festen Überzeugung, sie seien schneller als „die Großen“ -schließlich sind sie ja auch schneller gelaufen als der Papa…Der meint es sicherlich nur gut und möchte seinem Sprössling „den Erfolg“ gönnen, aber die Enttäuschung ist dann in der Realität natürlich umso größer. In der Gruppe lernen sie dann relativ schnell ihre wahren Fähigkeiten, Stärken und auch ihre Schwächen kennen. (Kinder sind da brutal ehrlich…) Häufig übernehmen auch Sissel & ich auch die“ Buhmann-Rolle“, nämlich immer dann, wenn wir den Kindern nicht helfen, irgendwo rauf zu kommen, ihnen keine fertigen Lösungen vorschlagen oder sie ganz bewusst nicht vor sämtlichen Unannehmlichkeiten
Oktober
Ein Jahr unter dem Motto „Natur & Umwelt“: Naturkindergarten Satrup e.V.
August
404
„Alles im grünen Bereich?“